Die beiden weiteren Windkraftanlagen, die sich angedeutet hatten (siehe unten) sind nun schon im Antragsverfahren beim Kreis Paderborn:

 

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger in Marienloh, Benhausen und Neuenbeken,

die vier im Sesker Bruch bereits genehmigten Windräder der 250m-Klasse vom Hersteller Nordex sollen geändert werden in ebenso große Anlagen von Enercon. Die Änderungsanträge enthalten eine Reihe von Gutachten, in denen zwei bisher noch nicht beantragte und der Öffentlichkeit noch nicht bekannte Windräder auftauchen:

Auf Bad Lippspringer Gebiet (Flütwind)
eine 7. Anlage = FL07

Auf Paderborner Gebiet (Seske)
eine 5. Anlage = WEA05

Es ist stark davon auszugehen, dass diese Anlagen dann auch beantragt, genehmigt und gebaut werden, wenn sie bereits in der Planung enthalten und in den Gutachten berücksichtigt sind !

 

Die Anlage Seske WEA05 wird in diesem „Windpark“ auf Paderborner Gebiet (146. FNP) die zu Marienloh am nächsten gelegene sein und somit den größten Einfluss auf unseren kleinen Ort haben, was Schall, Schattenschlag, bedrängende Wirkung etc. angeht.

  

Das Besondere: Diese WEA05 liegt auf einem Grundstück, das nicht Privatpersonen (zumeist Landwirten) gehört, sondern einer Institution aus Bad Lippspringe. Diese Institution arbeitet nicht mit dem Ziel, Gewinne zu erwirtschaften, sondern ihre Aufgaben und Ziele sind eher als ideell anzusehen. Sie wird getragen von ihren Mitgliedern und stellt eigentlich den Menschen in den Mittelpunkt. Das scheint in diesem Fall anders zu sein, denn obwohl die beiden leitenden Personen und der ehrenamtliche Führungskreis dieser Institution frühzeitig und ausführlich auf die sehr negativen Auswirkungen der nahen Windkraftriesen für die Bewohner der drei Dörfer hingewiesen wurden, verbunden mit der Bitte um Rücksichtnahme, hat man sich wohl ganz offensichtlich für die Pachteinnahmen entschieden.

Wie hoch fallen Pachten für Windkraftanlagen heutzutage aus?

Zur Höhe der Pachten ist dieser Artikel (sehr aktuell vom 06.11.2023) interessant:

https://www.agrarheute.com/management/agribusiness/pachtpreise-preisexplosion-windkraft-standorten-612801

Hier wird berichtet von einer „Preisexplosion“ und von bisher 50.000 bis 150.000 Euro“ Pacht pro Jahr und Windrad !!

Welchen Ertrag wirft ein Windrad überhaupt ab?

Beispielberechnung:

Nordex N163/6X (z.B. Flütwind WEA1,2,6) mit einer Nennleistung von 6.800 kW

Da der Wind nicht dauernd stark bläst, kann man nur mit ca. 27% der Nennleistung gemittelt über das gesamte Jahr rechnen, es ergibt sich eine erzeugte Energie von:

6.800kW x 8.760h/Jahr x 27% =
16.083.360 kWh / Jahr

Bei einer Vergütung nach EEG von 7,35ct/kWh ergibt sich damit ein Ertrag von rund

1.182.000,- Euro / Jahr

Vielfach wird aber an der Börse verkauft, wo bisweilen deutlich mehr zu erzielen ist.

In einem Zeitungbericht aus der Hochzeit des Strompreises in 2022 ist von bis zu 50ct/kWh die Rede, Johannes Lackmann spricht davon, dass er „nur“ 10ct/kWh bräuchte. Rechnen wir also damit:

Bei einem Börsenpreis von durchschnittlich "nur" 10ct/kWh ergibt sich damit ein Ertrag von rund

1.608.000,- Euro / Jahr.

Bei solchen Erträgen sollten Pachten im unteren sechsstelligen Bereich ja kein Problem sein.

 

Ralf-Peter Fietz

Für Rückfragen, wie immer gern:

ralf-peter [at] fietz-pb.de